Fünffache Wirkung von Musik beim Sport!
Egal ob beim Training oder im Wettkampf, mit Musik im Ohr geht alles leichter. Eine Studie der US Sports Academy bestätigt, dass Musik in fünf Bereichen das Sporterlebnis optimieren kann.
Deshalb ist es wohl auch nicht verwunderlich, dass die Organisatoren des New York City Marathons bereits 2007 den Athleten offiziell verboten, mit MP3 Playern den Marathon zu laufen.
Tausende von Läufern und Läuferinnen kümmerten sich nicht darum, liefen mit dem Knopf im Ohr, dem OK blieb nichts anders übrig, als es zu akzeptieren, ansonsten hätten sie tausende
Marathonisti disqualifizieren müssen. Als ich übrigens den Marathon 2015 lief, hatte ich natürlich auch Stöpsel im Ohr.
Die Triathleten kennen das Verbot auch, so sind bei Triathlons keinerlei MP3 Player oder sonstige Musikplayer erlaubt; wer lauscht wird disqualifiziert. Punkt und Schluss.
Auf welchen fünf Ebenen unterstützt uns die Musik beim Sport konkret?
1. Musik hilft uns, das mentale "Blablabla" zu stoppen und uns zu fokussieren
2. Musik kann uns erregen oder entspannen
3. Musik hilft uns, in Synchronität mit unseren Bewegungen zu kommen
4. Musik hilft uns, motorische Fähigkeiten zu optimieren
5. Musik kann uns in den Flow-Zustand bringen
F wie Fokus
Mit der richtigen Musik im Ohr, können wir das dauernde Geschnatter im Kopf endlich stoppen! Shut the monkey mind up! :)
Mit Musik
- verstärkt sich der mentale Fokus
- wird der Geist vom Gefühl von Schmerz und Anstrengung abgelenkt
- verbessert sich die Stimmung
Mit Musik im Ohr reduziert sich die Wahrnehmung der Anstrengung um durchschnittlich 10%.
Leider haben Untersuchungen auch gezeigt, dass bei sehr hoher physischer Belastung (anaerober Bereich) Musik nicht mehr in der Lage ist, uns vom Schmerzempfinden und der
Anstrengungswahrnehmung abzulenken. Doch die Musik unterstützt uns dabei, den Schmerz und die Anstrengung mit mehr Spass zu erleben. Musik ändert in dem Fall nicht was
wir fühlen (Schmerz und Anstrengung), sondern wie wir es empfinden (mit Spass und Freude).
E wie Erregung und Entspannung
Natürlich tut es vor dem Training oder Wettkampf auch ein leckerer Kaffee mit viel Koffein, um uns in Stimmung zu bringen, aber über die wasserlösende Wirkung von Kaffee stehen viele lustige Sprüche an den Wänden von Dixi-Klos.
Viel besser eignet sich Musik, um uns vor dem Wettkampf in den richtigen Erregungszustand zu bringen oder nach dem Wettkampf zu entspannen. Auch als Einschlafhilfe in der Nacht vor dem Wettkampf kann Musik unterstützen. Zudem hilft uns Musik auch an bitterkalten Wintermorgen schneller in einen positiven Mindset zu kommen, wenn es raus geht zum Training. Songs mit schnellem Tempo sind eher erregend, Songs mit langsamem Tempo eher beruhigend.
S wie Synchronität
Die passende Musik beim Laufen oder Radfahren zu höhren, führt zu Synchronität Musik-Aktivität und kann die Leistung verbessern.
Bei einem GA1 Radtraining auf der Rolle führt entsprechende rhythmische Musik zu einer Reduktion des Sauerstoffverbrauchs um rund 7%.
Bei 400 Meter Sprints auf der Bahn reduziert sich die Laufzeit mit motivierender, rhythmischer Musik um durchschnittlich 5 Sekunden.
Also, beim nächsten langen Lauf, Musik ins Ohr und statt 32 werden es 35 km.
M wie motorische Fähigkeiten
Mit Musik im Ohr fällt es uns leichter, neue oder komplexe Bewegungsabläufe schneller und besser zu verinnerlichen. Nur schade sind die MP3 Player und Kopfhörer in den seltensten Fällen wasserdicht.
F wie Flow
Selbst ausgesuchte Musik auf unseren MP3 Player kann unsere Wahrnehmung des Flow Zustandes (emotional und kognitiv) verstärken und somit unsere Leistungsfähigkeit und
-bereitschaft erhöhen.
Wie klingt und fühlt sich die ideale Musik an?
Für Grundlagentraining eignen sich am besten Songs mit einer Schlagzahl von 80 bis 130 BPM (beats per minute)
Die Musik auf den Kopfhörern sollte mit nicht mehr als 75 dB gehört werden
Wähle Songs mit folgenden Qualitäten:
- stark energiegeladene Rhythmen
- positive Texte (sofern der Text in einer Dir bekannten Sprache gesungen wird)
- das Rhythmusmuster passt zum Bewegungsmuster
- Positive, erheiternde Melodien und Harmonien (Dur schlägt Moll)
- eventuell haben die Songs Assoziationen mit "Sport" (football is coming home), "Training"
(Born to run), "Triumph" (we are the Champions) oder "Herausforderungen meistern"
(the show must go on)
Ganz wichtig ist zum Schluss natürlich auch:
Die Musik muss Dir gefallen!
In diesem Sinne: Viel Spass beim Training
Auf Spotify findest Du meine persönliche Trainingsplaylist
https://open.spotify.com/user/1148139513/playlist/5vP4pDxCjACfGAseIgH6lZ
und unter dem folgenden Link die komplette Studie zu Sport und Musik in englischer Sprache
http://thesportjournal.org/article/music-sport-and-exercise-update-research-and-application/
bitte teilen, wenn Dir dieser Blog gefällt.
Kommentar schreiben
Gerd (Dienstag, 24 Januar 2017 21:29)
Coole Sache, hatte nicht gewusst, dass der Einfluss von Musik auf sportliche Leistungen in der Art untersucht wurde. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich vom Schwimmen komme. :) Ich werde bei meinen noch kleinen Laufeinheiten auf jeden Fall mal ein paar eigene playlists testen. Gerd
Andrea (Mittwoch, 25 Januar 2017 20:51)
Dank einer Coaching vor 3 Jahren hab ich meinen alten iPod neu überspielt, und siehe da...vorallem das Innere Blabla, wie Du es so schön nennst, schweigt dadurch. Und Fussgänger springen erschreckt zur Seite, wenn ich mich mal wieder nicht zurückhalten kann, und lauthals mitsinge...kommt wegen der Puste nicht so oft vor. �
Cumi (Donnerstag, 26 Januar 2017 12:39)
Ich kann die positive Wirkung der Musik nur bestätigen. Mein grösstes Problem ist, die "richtige" Musikmischung vorzubereiten und danach auch zu rennen.
Das würde immense Zeitaufwand bedeuten, die ich nicht betreibe.
Entweder läuft man nach Takt des Musiks oder eben nicht. Wenn man nach Musik trainieren will, müsste man eine exakte Mischung zusammenstellen und den Kadenz auch einhalten. Im Gelände (fast) nicht möglich, auf dem Laufband sehr gut machbar.
Mir macht es gsd nicht aus, dass ich halt "neben" des Taktes laufe. Ich weiss von streng musikalischen Leuten, die das eben nicht können.